Der jüdische Friedhof in Goslar ist bekannt seit 1608 und ist damit nach Hannover "An der Oerstraße" und vor dem jüdischen Friedhof in Hornburg, LK Wolfenbüttel, der zweitälteste erhaltene jüdische Friedhof im Norden Deutschlands.
Die erste bekannte Beisetzung fand 1649 statt. Er ist eingebettet zwischen der alten Stadtmauer und dem Stadtwall, was den Eindruck eines Tales erwecken kann. Diese Lage schirmt den Friedhof perfekt vom Alltagslärm ab und erzeugt somit eine würdevolle Stille. Insgesamt sind über 150 Grabsteine vorhanden, wovon 6 Erinnerungssteine sind.
Die gesamte Anlage macht einen gepflegten Eindruck. Als ich den Friedhof besuchte war ich sehr überrascht, fand ich keine üblichen Anzeichen der Schändung aus der Nazi-Zeit. Alle Inschriften waren unbeschädigt, von dem Alter entsprechenden Verwitterungen einmal abgesehen. Ich wünscht, bliebe es auch so. Die jüngste Beisetzung dürfte im Jahr 2009 stattgefunden haben.
Ein zweiflügliges, je mit dem Davidsstern geschmücktes Tor bildet den Eingang zu dieser Ruhestätte, eine Steintafel und eine Erklärstele flankieren es. Die Erklärstele ist zweisprachig in deutscher und englicher Sprache gehalten.